Der Labrador-Retriever

Herkunft und Geschichte

Die Vorfahren des Labradors stammten ebenso wie der Neufundländer und der Landseer von der kanadischen Ostküste . Namensgebend für die Rasse ist die Labrador-Halbinsel. Über die ursprüngliche Herkunft dieser Hunde besteht weniger Klarheit, dazu gibt es verschiedene historische Versionen.

Beschrieben wird der Labrador Retriever als mittelgroßer, kräfiger Hund mit typischem breiten Schädel und dicht behaarter "Otterrute".

Im Gegensatz zumgrößeren Neufundländer hatte dieser kleinere und leichtere Hund eher die Aufgabe, bei der Jagd zu helfen oder abgetriebene Fische und Fischernetze aus dem Meer zu holen- Fischer brachten ihn im Laufe des 19.Jahrhunderts nach England mit, wo man ihm den Namen Labrador gab.

Zunächst waren Labradore schwarz. Der erste gelbe Labrador, der nicht als Fehlzüchtung betrachtet wurde, war nach Überlieferung Ben of Hyde, 1899 in der Zucht des Major Charles Radclyffe geboren. Da die Farbe nur rezessiv vererbt wird, wurde der gelbe Labrador erst später als Farbe neben schwarz anerkannt.

Der braune ( "chocolate/schokoladenfarbene") Labrador konnte schon zuvor vorkommen, als Zuchtfarbe anerkannt wurde er erst durch den von Mrs. Pauling gezüchteten Ch.Cookridge Tango von 1961, Sohn von Tweed of Blaircourt und Cookridge Gay Princess, der 1964 als Labrador anerkannt wurde.

Beschreibung

Nach dem geltenden Rassestandart ist ein Labrador-Rüde 56 bis 57 cm groß (Widerristhöhe), eine Hündin 54 bis 56 cm groß. Kleine Abweichungen in der Größe werden toleriert. Labrador Retriever gibt rs in den Fellfarben einfarbig schwarz, gelb oder leber/schokoladenbraun; gelb reicht von hellcreme bis fuchsrot; dabei ist ein kleiner weißer Brustfleck satthaft. Die Fellfarben gelb und braun und bei der Fellvererbung rezessiv gegenüber schwarz.

Der Labrador Retriever ist ein kräfig gebauter, gut bemuskelter Hund mit breitem Schädel. Sein Erscheinungsbild wird im Rassestandard als "stark gebaut, breiter Schädel, breiter und tiefer Brustkorb, breit und kurz in Lendenpartie und Hinterhand" sowie als sehr aktiv beschrieben.

Obwohl im Rassestandard nur ein Typ von Labrador beschrieben ist, haben sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur in England, mehr noch in Ländern auf dem europäischen Kontinent  "Showlinien" mit einem kompakteren Typ und leichter gebaute Arbeitslinien auseinanderentwickelt. Dem Rasseideal kommt sicher der klassische "Dual Purpose"-Typ, der "work" und "show" auch im Typ harmonisch miteinander verbindet, am ehesten nahe.

Wesen

Labrador Retriever sind gutmütige und freundliche Hunde. Jegliche Art von Schärfe, Aggressivität oder unangebrachte Scheu gegenüber Menschen sind dem rassetypischen Labrador fern. Der Labrador Retriever verhält sich sowohl seiner Umwelt als auch Menschen gegenüber freundlich, aufgeschlossen und neugierig. Er fühlt sich in der Gegenwart von Menschen wohl und zeigt auch keine Scheu, Angst oder Unsicherheit, wenn diese ihm mal zu nahe kommen. Ausgeprägt ist der Wille zu gefallen ( engl. "will to please").

Der Labrador ist ein sehr geduldiger und ausgeglichener Hund. Dies rührt wahrscheinlich von seiner langjährigen jagdlichen Nutzung her. Als Apportierhund hatte der Labrador Retriever während der Jagd neben seinem Herrchen oder Frauchen zu liegen, nis das Wild aufgestöbert und geschossen war, um dann das tote Wild zu apportieren.

Trotz seiner eigentlich sehr ruhigen Art benötigt der Labrador Retriever viel geistige und körperliche Beschäftigung.

Gesundheitliches

Wie bei allen großen und schweren Hunden besteht bei dem Labrador Retriever die Gefahr einer Hüftgelenksdysplaie ( HD ) sowie einer Ellenbogendysplasie ( ED ). Die Zuchthunde der Verbände und Vereine unterliegen deshalb einer Kontrolle: Zwingend nötig für die Erteilung einer Zuchtzulassung ist die Röntgenaufnahme der Hüft-und Ellenbogengelenke und deren Beurteilung durch einen vom Verband/Verein betimmten Gutachter. Ergibt diese Beurteilung einen mittleren (HD-D) oder einen schweren (HD-E) HD-Grad, so wird der Hund von der Zucht ausgeschlossen. EinHD-Grad C  (leichte HD) bedeutet keinen grundsätzlichen Ausschluss von der Zucht, jedoch geht mit einer solchen Beurteilung die Auflage einher, dass der betreffende Hund nur mit einem Hund gepaart werden darf, der frei von HD ist (HDA1-A2). Bei der ED führt Grad II und III zum Zuchtausschluss

Neben den oben geschilderten Skeletterkrankungen ist auch die Vererbung verschiedener Augenkrankheiten möglich. Hierbei handelt es sich um die Progressive Retinaatrophie (PRA), den erblichen Katarakt (HC ) und die Retinadysplasie (RD). ImFalle von RD sind nur Hunde , die an der totalen Form (völlige Blindheit) erkrankt sind, von der Zucht ausgeschlossen, da sich bei den anderen Formen die Erblichkeit nicht nachweisen lässt. Zuchthunde müssen regelmäßig auf PRA, erblichen HC und RD getestet werden. Ein negativer Befund muss bei jedem Deckakt vorgelegt werden. Bei der PRA ist , sofern der Hund nicht bekanntermaßen PRA-freie Eltern hat, ein Gentest für die Zuchtzulassung erforderlich.

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